Bürgerinitiative Rehburg-Loccumer Bürger gegen Giftmüll.
Die Giftmülldeponie Münchehagen wurde im Jahr 1999/2000 teilweise eingekapselt und unterliegt einer ständigen Überwachung. Im Bewertungsgremium der laufenden Untersuchungen sind die Anlieger und die Stadt Rehburg-Loccum mit eigenen Fachleuten eingebunden. Wie es die Menschen hier geschafft haben, sich gegen die Gift - Deponie zu wehren, lesen Sie hier!
Giftdeponiegeschichte 1976 bis 2016
Am 6.9.1976 wurde der GSM (Gesellschaft für Sondermüllbeseitigung Münchehagen mbH&CoKG) vom Regierungspräsidenten die Genehmigung zum Betrieb erteilt. Am 16.04.1977 wurde mit dem Deponiebetrieb begonnen. Alles Lüge was den Besuchern da am Tag der Offenen Tür im September 1977 so vorgestellt wurde. Weder die Anzahl der Polder, noch die Kontrolle der eingelagerten Gift-Stoffe oder der Ort der Ablagerungen wurden so wie beschrieben angelegt oder dokumentiert. Link: 1977_09_30_Standtanzeiger
1978
Im Frühjahr wird von Bürgern ein Fischsterben in den Bierder Teichen beobachtet. Diese Teiche werden von der Gehle mit Wasser versorgt. Dieses Fischsterben hatte seine Ursache in der Einleitung vergifteter Abwässer von der Giftdeponie in den Ringgraben und von dort in die Ils, die dann in die Gehle mündet. Im Mai bis September wurden immer wieder vergleichbare Vorfälle an der Deponie beobachtet. Im Mai wird vergiftetes Deponiewasser in Tanklastzügen zum Wehr in Landesbergen gefahren und in die Weser gepumpt. Die Presse schweigt über diese beobachteten Vorfälle. Es ist Wahlkampfzeit und man will der erstmals zum Niedersächsischen Landtag kandidierenden GRÜNEN LISTE UMWELTSCHUTZ (GLU) nicht auch noch Wahlkampfhilfe geben. Im Dezember 1978 schließt die Stadt Wunstorf und die GSM einen Vertag über die Abwassereinleitung in die Kläranlage Luthe ab.
1979
In Hamburg gab es 1979 einen Umweltskandal. Dieser giftige Zinkschlamm sollte in die Giftdeponie Münchehagen. 1979\79_03_19.pdf hier>>
Schon damals sah sich die zuständige Kontrollbehörde nicht in der Lage, die Giftmülldeponie fachgerecht zu überwachen. 1979\79_10_06.pdf hier>>
In den Jahren 1979/1980 werden Behälter mit hochgiftigen Stoffen Chlorphenol und Hexachlorcyclohexan (HCH), beides Rückstände aus der Produktion von Unkrautvernichtungsmitteln, in Münchehagen eingelagert.
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1980
Im März 1980 berichtet die Süddeutsche Zeitung über hochgiftige Abfälle aus Südfrankreich. 1980\80_05_03.pdf hier>>
Auch der Niedersächsische Landtag beschäftigte sich mit den Zuständen auf der Giftdeponie Hoheneggelsen und Münchehagen. 1980\80_06_04_Landtag.pdf hier>>
Die Giftstoffe der Altdeponie wurde nur mit ca. 50cm Tonboden abgedeckt. Regenwasser erzeugte entsprechenden Auftrieb und die Giftstoffe wurden an die Oberfläche ausgequetscht. Das Baumsterben im angrenzenden Wald war also aus unserer Sicht klar von den Giftstoffen verursacht. Bilder\Giftausquetschung_Altdeponie.pdf hier>>
Damit die Giftbrühe nicht weiter in den angrenzenden Wald und den Bach fließt wird ein "Ton - Absperriegel" gebaut. 1981\81_01_21.pdf hier>>
Die TAZ berichtete im Mai über den Alltag einer Sondermülldeponie - "240 Tonnen täglich" 1981\81_05_05_TAZ.pdf hier>>
Der Ton - Absperriegel hält dem Druck des Giftmüllkörpers nicht stand, Giftstoffe treten an der Altdeponie an die Oberfläche. Die GSM - Deponie neben der Altdeponie wird weiter betrieben. 1981\81_06_10.pdf hier>>
1981\81_06_10a.pdf hier>> Christian Trantel von der Bürgerinitiative erstattet bei der Staatsanwaltschaft Verden Strafanzeige gegen die Verursacher der Umweltverschmutzung. 1981\81_06_22.pdf hier>>
Die GSM stellt im Mai einen Antrag für ein Planfeststellungsverfahren zur Erweiterung ihrer Deponie. Es sind 6 weitere Polder mit einem Nettofassungsvermögen von 360.000 m³ vorgesehen. Der Antrag basiert auf einem geologischen Gutachten von Prof. Preul, Hannover, der Flachsondierungen bis zu 2,5 Meter Tiefe vorgenommen hat. Hinsichtlich der abdichtenden Wirkung wird auf frühere Gutachten verwiesen. Diese Gutachten wurden zur Zeit der Altdeponie erstellt. Man beachte den Unterschied: Die Altdeponie entstand aus Gruben, die ausgehoben wurden um den Ton zur Ziegelproduktion zu nutzen, Tiefe ca. 3 Meter. Die betriebenen und geplanten Polder haben eine Tiefe von 25-30 Metern. Giftstoffe erreichen den nächsten Bach, die Ils. 1981\81_08_27.pdf hier
Die LKW´s haben hier den Giftmüll, auch die Fässer abgekippt. Bilder\Abkippstelle_Deponie.pdf hier>>
Christoph Emmelius, Tagungsleiter der Akademie Loccum sammelt Informationen, er befragte die Giftdeponiebetreiber, die Genehmigungsbehörden und den Landesverband der Bürgerinitiativen. Diese "Grundlagen - Recherche" sorgte dafür, dass sich Umweltschützer aus Rehburg-Loccum zusammensetzten und so wird am 28.08.1980 im Rahmen einer Info - Veranstaltung die Bürgerinitiative Rehburg-Loccumer Bürger gegen Giftmüll gründetet. 1980\80_Emmelius.pdf hier>>
Im Oktober wurden auf eine ersten Großveranstaltung in der Aula der Waldschule versucht, die vielen Fragen zur Giftdeponie mit den zuständigen Behördenvertretern zu klären; - Fünf !! Stunden Diskussion reichte nicht, die offenen Fragen zu klären. 1980\80_10_03.pdf hier>
Im Spätsommer 1980 wird durch Gespräche der BI mit der GSM erreicht, dass die Verrieselungsanlage für giftige Abwässer auf dem Deponiegelände stillgelegt wird. Von dieser Verrieselungsanlage gingen starke Geruchsbelästigungen aus, sodass eine gesundheitliche Gefährdung für die Bewohner der umliegenden Höfe nicht ausgeschlossen werden konnte. 1980 Giftwasserverrieselung.pdf
Am 17.10. informiert die GSM - Gesellschaft für Sondermüllbeseitigung Münchehagen mit einem Tag der offenen Tür über die Giftdeponie. 1980\80_10_17b.pdf hier>>