Jetzt geht die Giftfasssuche richtig los: Bei der Staatsanwaltschaft Hildesheim gibt’s einen Verdacht, in Hoheneggelsen (die 2 große Giftkippe in Niedersachsen) könnten die Fässer liegen.
Der Landwirtschaftsminister Glup (der war auch für die Umwelt zuständig) reiste also nach Hoheneggelsen und konnte keine Fässer finden.
Die Landesregierung war alarmiert, und überprüfte die Lieferungen.
Auch in Bonn machte sich die Bundesregierung sorgen und will künftig Gifttransporte lückenlos überwachen.
So, wer braucht den nun solch ein Gift? - Auch die Bundesregierung sitzt auf solch einer chemischen Zeitbombe!
Unsere BI hatte inzwischen ein eigenes Gutachten erstellen lassen. Der Hydrologe Dr. Harro Stolpe hatte die Brunnenmessdaten ausgewertet und stellte fest: Die Deponie ist nicht dicht!
Damit entfällt die Rechtsgrundlage für die Errichtung der GSM- Deponie.
Illegale Einlagerungen können stattgefunden haben- das bestätigte auch der Geschäftsführer der GSM Herr Möhring.
Forderung der BI-: sofort die Anlage schließen!
Sofortige Auskofferung der Giftstoffe!
Die BI ruft zu einer Demo am Sonntag vor der Deponie und am Montag zur Stadtratssitzung in der Grundschule in Münchehagen auf.
1983_04_22_Bib.pdf, 1983_04_22_Bi.pdf
Jetzt folgten die großen Überschriften in der Bild-Zeitung: Seveso-Gift bei Hannover!
Frankfurter Rundschau,HAZ, NP,Mindener Tageszeitung und die Harke,
1983_04_22_FR.pdf, 1983_04_22_Harke.pdf, 1983_04_22_HarkeBI.pdf, 1983_04_22_HAZ.pdf,
1983_04_22_NP+MT.pdf
Wie findet man Fässer, die in der Regel auf der Deponie von Raupen zerquetscht wurden?
Natürlich mit Bombensuchgerät!!
Deutsche Erde schon verseucht?-fragt die Bild…
1983_04_23_FR_Giftsuche.pdf, 1983_04_23_MT+Bild.pdf,
Jetzt melden sich sogar Parteien… 1983_04_23_NP.pdf
In den Schaumburger Nachrichten wird gezeigt, wo das Deponie (sicker) wasser fließt.
1983_04_23_SchaumburgerNachrichten.pdf
Am Montag den 25.04.83 wird in der Schule in Münchehagen im Rahmen einer Ratssitzung die ersten Ergebnisse eines vn der Stadt R-L in Auftrag gegebenen Gutachtens zur Hydrologie (Dichte des Tons) veröffentlicht.
Rund 700 Bürger kommen zu der Ratssitzung. Die Ratsherren (siehe Protokoll, gab noch keine Ratsfrauen) mussten durch ein Spalier (ohne Ruten) in die Schule gehen.
Nicht alle Bürger können in der Aula der Schule der Ratssitzung folgen.
Die beiden Gutachter präsentierten ihre ersten Ergebnisse:
1983_04_25_SchuleMünchehagen.pdf, 1983_04_25_StadtratProto.pdf, 1983_94_25_DemoMünchehagen.pdf, 1983_04_27_DHDemo.pdf,
Auch am Montag wurde die Sevesofassuche ergebnislos eingestellt, die Deponie durfte wieder öffnen! Und Die Grünen waren an der Bürgerverunsicherung schuld!
1983_04_25_MT+DH.pdf, 1983_04_25_NP.pdf
Die Deponie ist offen, aber Demonstranten blockieren die Einfahrt! Ist in gegen Giftmüll!
1983_04_26_MTBlockade, 1983_04_26_DH.pdf, 1983_04_26NPb.pdf,
War die Sevesofassuche nur eine große Show? Ein Ablenkungsmanöver der Behörden?
Das Land veröffentlicht eine Regierungserklärung zu den Vorgängen in Münchehagen.
Viele Bundesländer erkennen, sie haben auch Giftdeponien!
In Münchehagen werden Fässer ausgegraben, in Rheinland Pfalz warnt der Umweltminister davor die 4000 Dioxinfässer in Gerolsheim auszugraben.
3000 Tausend Demonstranten standen da vor den Toren der Giftdeponie und forderten die Schließung! Münchehagen wirkt weit!
Der Bürgermeister von R-L, Heinrich Bullmann, warf der niedersächsischen Landesregierung vor, sie habe der betroffenen Bevölkerung keine Infos über die Gefahren der Giftdeponie gegeben.
1983_04_27_DieWelt.pdf, 1983_04_27_FR.pdf, —
Das Mindener Tageblatt schreibt: „Boden bereits bis zur Ins verseucht“
Es ist 5 vor 12 und die BI, die schon lange vor der Giftkippe warnte- hatte (leider) echt mit den Befürchtungen,
In einer Aktuellen Stunde im Niedersächsischen Landtag versucht der Ministerpräsident zu beruhgen- leider interessierten sich nur wenige Abgeordneten für diese Infos.
Sind die Dioxinfässer in Frankreich?
1983_04_28_FR.pdf, 1983_04_28_NP.pdf,
Mit dem Dioxin-Schlamm verhalte es sich so, wie mit einem Kuhfladen. Lasse man ihn in Ruhe, trockne er und höre auf zu stinken. Kratze man aber wieder an ihm herum, fange er wieder an zu stinken- (Soll angeblichder Landwirtschafts-Minister Glup gesagt haben)
Die BI bittet um weitere Unterstützung und die Kirchen geben Erklärungen ab.
1983_05_02Flugblatt, 1983_04_28_Kirche.pdf, 1983_04_28_Kirche2.pdf,
Mai 1983
Der Spiegel berichtet als Titelstory: Überall ist Seveso - Der Skandal mit den Dioxinfässern
Juli 1983
Bilder, gemacht im Juli, Feuerwehr auf der Deponie.
Das die Sevesofässer in der Giftkippe gelandet sind, das vermutete der damalige Platzwart der Giftdeponie Betreiberfirma - der verlor seinen Job, - die Sevesofässer wurden gesucht, aber nicht gefunden.
Die Landkreise Nienburg und Hildesheim bekamen "kalte Füsse". Sie sind für ihre Giftkippen die Aufsichtsbehörden, können diese Aufgabe fachlich nicht erfüllen. - Das geben die Landkreise gegenüber der Bezirksregierung auch zu.
Um eine Wiedereröffnung der Deponie zu verhindern, wurde die Deponie vorübergehend blockiert.